Professur für Wirtschafts- und Sozialgeschichte Stefanie Siess M.A.

Kontakt

Stefanie Siess, M.A. 
Historisches Seminar der Universität Heidelberg
Grabengasse 3-5, Raum 141a
69117 Heidelberg
stefanie.siess@zegk.uni-heidelberg.de
steffi.siess@web.de
 

Zur Person

Stefanie Siess studierte Geschichte und Germanistik in Heidelberg und Paris. Sie ist Doktorandin im deutsch-französischen PhD-Track der EHESS Paris und der Universität Heidelberg.

Dissertationsprojekt

Besatzung (be)schreiben. Intimität und Alltag in Ego-Dokumenten aus der französischen Besatzungszone (1945-1955)

Betreuung im cotutelle-Verfahren: Prof. Katja Patzel-Mattern (Heidelberg); Prof. Emmanuel Saint-Fuscien, Prof. Régis Schlagdenhauffen (EHESS Paris)

Die Arbeit beschäftigt sich mit der französischen Besatzungszone als Teil der alliierten Besatzung Deutschlands nach 1945 aus alltagsgeschichtlicher sowie aus emotionsgeschichtlicher Perspektive im Sinne einer französischen histoire de l’intime. Deutsche und französische Ego-Dokumente bieten einen persönlichen und subjektiven Zugang und werfen Fragen über Schreiben als soziale Praxis und als intimen Akt auf. Quellengrundlage sind Briefe, Tagebücher und Erinnerungen aus der französischen Zone und Berlin, archiviert im Tagebucharchiv Emmendingen, in verschiedenen Stadt- und Landesarchiven in Südwestdeutschland und Berlin, in den Archives diplomatiques in La Courneuve, sowie im Archiv der APA in Ambérieu-en-Bugey.

Eine zweite, übergreifende Perspektive ist die einer vernetzten deutsch-französischen Besatzungsgeschichte. Dabei werden Kontinuitäten, Transfers und Zusammenhänge zu vorhergegangenen Konflikt- und Besatzungserfahrungen aufgezeigt, auch im Ausblick auf die deutsch-französischen Annäherung, die parallel in den 1950er Jahren beginnt. Das Projekt reiht sich in das interdisziplinäre Forschungsfeld der Occupation Studies ein. Die französische Besatzung soll als asymmetrisches Kräfteverhältnis zwischen sozialen AkteurInnen untersucht werden, um alliierte Besatzung als dynamische Herrschaftsform, als Transformation und als Prozess über einen Zeitraum von zehn Jahren zu beschreiben.

Forschungsinteressen

  • Alltags- und Mikrogeschichte
  • Geschichte von Besatzungen, Occupation Studies
  • Geschichte der deutsch-französischen Beziehungen, deutsch-französische Vergleiche und Transfers
  • Ego-Dokumente als Quellen, Schreiben als intimer Akt

Beschäftigungen

10/2022 - 3/2025:
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Zeitgeschichte, Historisches Seminar der Universität Heidelberg


seit 01/2022: 
Freie Kulturvermittlerin am Badischen Landesmuseum Karlsruhe


2016 - 2018: 
Wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Zeitgeschichte

Stipendien und Auszeichnungen

10/2024 - 12/2024:
Abschlussstipendium der Landesgraduiertenförderung Baden-Württemberg

04/2019 - 10/2022:  
Stipendium der Friedrich-Ebert-Stiftung zur Promotionsförderung

07/2019: 
Aide à la mobilité der EHESS Paris

10/2016 - 09/2018:
Stipendium der Friedrich-Ebert-Stiftung zur Grundförderung im Master

10/2016 - 07/2017: 
Mobilitätsstipendium der Deutsch-Französischen Hochschule

01/2015 - 06/2015: 
ERASMUS-Stipendium am Institut Catholique de Paris

2012: 
Franz-Schnabel-Gedächtnismedaille, Eichendorff-Gymnasium Ettlingen

Publikationen

Tabelle

Kulturschaffende in der französischen Besatzungszone (1945–1955). Selbstansprüche und Handlungsspielräume am Beispiel von Alfred Döblin und Tami Oelfken, in: Jens Krumeich; Sandra Schell (Hg.): Entnazifizierung und Reeducation. Kultur- und literaturgeschichtliche Perspektiven, Berlin 2025, S. 232-257; im Erscheinen.

Vorträge

Tabelle

Tagungsorganisation

Forschungsatelier „Besetzter Alltag – Neue Perspektiven auf die westalliierten Besatzungen (1945–1955) / Rencontrer et vivre avec l’ennemi. Nouvelles perspectives sur les occupations des Alliés occidentaux (1945-1955)“, EHESS Paris, 19.-20.01.2023, gefördert durch die DFH (gemeinsam mit Valentin Bardet (Sciences Po Lyon), Élise Mazurié (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg/EHESS), Félix Streicher (Maastricht University)).

Lehrveranstaltungen

WS 2024/25; WS 2023/24: 
Ü Zeitgeschichtliche Zugriffe auf die 1980er Jahre (Blockseminar)

SoSe 2024: 
Ü Protestgeschichten der 1980er Jahre

WS 2022/23: 
PS Turns, Trends, Kontroversen. Historiographische Entwicklungen in der deutschen und französischen Zeitgeschichte

WS 2021/22: 
Ü Alliierte Besatzung revisited. Neue Forschungsperspektiven auf die Umbruchzeit 1945-55 (mit Prof. Edgar Wolfrum)

SoSe 2020: 
QÜ „Düstere Franzosenzeit“? Soziale Repräsentationen und Alltagserfahrungen in der französischen Besatzungszone (1945-1955)

Mitgliedschaften

LIER-FYI / IRIS (EHESS Paris)
Occupation Studies Research Network
HEIPAR e.V.