Vortrag und Buchvorstellung Sinti, Roma, Juden und der Holocaust

  • Mittwoch, 9. Juli 2025, 18:00 - 20:00 Uhr
  • Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma
    • Prof. Dr. Ari Joskowicz

Die miteinander verwobenen Kämpfe um Anerkennung

Aus rassischen Gründen ermordeten die Nationalsozialisten sowohl Juden als auch Sinti und Roma. Doch die grausamen Schicksale beider Gruppen wurden nach Ende des Zweiten Weltkrieges nicht in gleichem Maße anerkannt. Denn mit der Schoah an den Juden beschäftigten sich alsbald Rechtsexperten, Wissenschaftler, Pädagogen, Kuratoren und Politiker. Der Völkermord an den europäischen Sinti und Roma aber wurde weitgehend ignoriert. Der Historiker Ari Joskowicz, Professor für jüdische Studien und Geschichte an der Vanderbilt University analysiert am Mittwoch, 9. Juli, um 18 Uhr im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, wie diese Asymmetrie die Beziehungen zwischen Sinti, Roma und Juden seitdem bestimmt hat. Zwischen 1933 und 1945 hatten Sinti und Roma und Juden nämlich außer ihrer gleichzeitigen Verfolgung wenig gemeinsam. Die jahrzehntelangen, miteinander verflochtenen Kämpfe um Gerechtigkeit aber haben ihre Beziehungen vertieft, die sich nun nicht mehr nur auf das Gedenken an den Holocaust konzentrieren, sondern auch auf aktuelle Debatten über Antirassismus und Zionismus.

Historische Fotografie, die eine Szene im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau zeigt. Zu sehen sind Häftlinge und Aufseher, im Hintergrund ein Zaun. Umrandet ist das Bild mit blauer Farbe und einem Porträt des Vortragenden.