Promovierende Kai Steinhage, M.Ed.

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44789 Bochum

 

E-Mail-Adresse: kai.steinhage@ruhr-uni-bochum.de

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Porträt von Kai Steinhage

Zur Person

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Ab 06/2024

Ruhr-Universität Bochum, Promotionsstudium in Geschichte

Dissertationsprojekt: Blutrünstige Barbaren oder benachbartes Brudervolk? Deutschlandbilder britischer Soldaten während der militärischen Rheinlandbesetzung, 1918-1920  (Arbeitstitel)

09/2021

Universität Potsdam, Master of Education

Fächer: Geschichte und Englisch

Masterarbeit:Skeptisch, apolitisch und desillusioniert? Die 45er-Generation im parlamentarischen Diskurs der frühen Bundesrepublik (Note 1,3)

Betreut von Prof. Dr. Dominik Geppert und Prof. Dr. Sönke Neitzel

06/2018

Universität Potsdam, Bachelor of Education

Fächer: Geschichte und Englisch

Bachelorarbeit: Resilienz deutscher Soldaten an der Westfront – Eine Analyse ausgewählter Kriegstagebücher des Ersten Weltkriegs (Note 1,3)

Betreut von Prof. Dr. Sönke Neitzel und Dr. habil. Markus Pöhlmann

09/2016 – 01/2017
National University of Ireland Maynooth (Erasmus+)
06/2013
Hölty-Gymnasium Wunstorf, Abitur
07/2010 – 07/2011
Conemaugh Township High School (USA)

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Seit 06/2024
Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsprojekt „Der Aggressor: Selbst- und Fremdwahrnehmung eines Akteurs zwischen den Nationen“ am Institut für soziale Bewegungen der Ruhr-Universität Bochum
01 – 10/2022
Lehramtsreferendar (Geschichte & Englisch) am Studienseminar für das Lehramt an Gymnasien in Göttingen
10/2018 – 10/2020
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Institut der Universität Potsdam; Lehrstuhl von Prof. Dr. Sönke Neitzel
08 – 10/2020
Lehrkraft an der Grünauer Gemeinschaftsschule in Berlin
03 – 07/2020
Schulpraxissemester an der Tobias-Seiler Oberschule in Bernau
10/2017 – 10/2018
Lehrkraft bei der Studienkreis GmbH in Berlin-Pankow

Forschungsinteresse

  • Alltagsgeschichte des Ersten Weltkriegs und der Zwischenkriegszeit
  • Britisch-Deutsche Beziehungen und wechselseitige Wahrnehmungen (1871-1933)
  • Politische Prozesse und Systeme innerhalb Europas (20. Jahrhundert)
  • Geschichts- und Erinnerungspolitik im europäischen Raum
  • Geschichtskulturen und Public History

Promotionsprojekt

Blutrünstige Barbaren oder benachbartes Brudervolk? Deutschlandbilder britischer Soldaten während der militärischen Rheinlandbesetzung, 1918-1920

Betreuer: Prof. Dr. Stefan Berger (Ruhr-Universität Bochum)

Noch immer prägen Studien zu der französischen Besatzungszeit sowie zur Ruhrkrise (1923-1925) übergeordnete Gesamtdarstellungen der alliierten Rheinlandbesetzung nach dem Ersten Weltkrieg. Dementsprechend stellen kriterienorientierte Untersuchungen zu der britischen Zone, die nach dem Waffenstillstand im November 1918 um die Stadt Köln gebildet wurde, weiterhin ein Desiderat dar.1 Das Dissertationsprojekt soll diese Forschungslücke anteilig schließen und befasst sich unter der Betreuung von Prof. Dr. Stefan Berger mit dem Alltagsleben, den Beziehungen zu ZivilistInnen, sowie den vielfältigen Deutschlandbildern britischer Besatzer.

Dabei wird der übergeordneten Frage nachgegangen, aus welchen Narrativen, Topoi und Stereotypen sich die Deutschlandbilder der im Rheinland stationierten Tommies zusammensetzten. Diesbezüglich soll rekonstruiert werden, inwiefern öffentliche Erzählmuster der Vorkriegszeit sowie der Kriegspropaganda entsprechende Beschreibungen innerhalb der British Army of the Rhine prägten. Die Studie fokussiert sich dabei vor allem auf den Einfluss individueller sowie kollektiver Aggressor-Narrative: Enthielten Beschreibungen der deutschen Bevölkerung stereotype Charaktereigenschaften, die mittels diffamierenden Darstellungen Wilhelm II. oder durch generalisierende Abbildungen „barbarischer Hunnen“ während des Ersten Weltkriegs in der britischen Öffentlichkeit verbreitet wurden? Darüber hinaus soll eruiert werden, ob sich die Wahrnehmungen der Besatzungssoldaten abhängig von militärischem Rang, sozialer Herkunft, Ethnie, oder Kriegsbeteiligung unterschieden, und ob sie sich im Verlauf der Besatzung veränderten.

Der Hauptbestandteil des Quellenkorpus setzt sich aus zeitgenössischen Selbstzeugnissen (Tagebüchern, Postkarten und Briefen) zusammen, die mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse kategorisch untersucht werden. Ergänzend werden publizierte Kolumnen und Artikel über das besetzte Gebiet sowie dessen Bevölkerung, die etwa in der Besatzungszeitung The Cologne Post oder in der Boulevardzeitschrift The Bystander erschienen, betrachtet. Da das Personal der British Army of the Rhine nach dem Inkrafttreten des Versailler Vertrages deutlich reduziert wurde, umfasst der Rahmen der Studie die Zeit zwischen dem Beginn sowie dem Ende der militärischen Besatzung (November 1918 bis Januar 1920).


1 Erfreulicherweise veröffentlichte Benedikt Neuwöhner erst kürzlich eine umfangreiche Studie zu den britischen Herrschaftspraktiken: Vgl. Ders.: Britannia rules the Rhine. Die britische Rheinlandbesatzung 1918-1926. Paderborn 2023.

Vorträge

  • Verbrüderungen mit dem Aggressor? Interaktion und gegenseitige Wahrnehmung von britischen Soldaten und deutschen ZivilistInnen während der Rheinlandbesetzung 1918-1926; Vortrag im Kolloquium „Sozialgeschichte und soziale Bewegungen“ des Instituts für soziale Bewegungen, Ruhr-Universität Bochum, 14.07.2025
  • The Impact of Aggressor Narratives on the Images of Germany among British Occupying Forces, 1918–1920; Vortrag auf der Konferenz des Ladenburger Kollegs „The Aggressor: Self-Perception and External Perception of an Actor Between Nations” in Ljubljana, 01.10.2025
  • Aggressor images in the first exhibitions of the Imperial War Museum, 1917-1923; Vortrag anlässlich des Workshops “The Aggressor in the Museum” in Thessaloniki, 09.10.2025