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Professur für Vergleichende Landesgeschichte in europäischer Perspektive Forschung

Dem Profil der Professur entsprechend sind die betriebenen Forschungen in ihren chronologischen, geographischen, inhaltlichen und methodischen Schwerpunktsetzungen sehr vielfältig. Das Spektrum der abgeschlossenen Dissertationen reicht beispielsweise von Königinnen im frühmittelalterlichen England über die Materialität der Rechnungsbücher König Eduards I. von England und die Handlungsspielräume Pfalzgraf Ludwigs II. bei Rhein, jeweils im 13. Jahrhundert, zu genealogischen Rollen in England, Frankreich und dem römisch-deutschen Reich im 14. und 15. Jahrhundert, der Normandie im 15. Jahrhundert und dem Niederadel an der Bergstraße vom 13. bis zum 16. Jahrhundert. Die nun folgende Liste der Drittmittelprojekte soll eine erste Übersicht über die Forschungsschwerpunkte verschaffen. Wer es genauer wissen will, findet in den Publikationslisten der Teammitglieder umfassende Auskunft über die betriebenen Arbeiten.

British Academy Global Professorship, University of East Anglia, Norwich

Thema: Richard of Cornwall
Laufzeit: 2021−2025

Richard von Cornwall (1209−1272) ist der einzige Engländer, der jemals römisch-deutscher König war. Der jüngere Sohn König Johanns von England und Bruder König Heinrichs III. von England war eine der Schlüsselfiguren der europäischen Geschichte des 13. Jahrhunderts. Seine Karriere führte ihn von England als Earl von Cornwall nach Frankreich (als Graf von Poitou), dann in den Nahen Osten (als Anführer des sogenannten ‚Kreuzzugs der Barone‘) und nach Deutschland als römisch-deutscher König (1257) und wieder zurück nach England. 

Im Rahmen des Projekts entsteht eine Biographie Richards von Cornwall (J. Peltzer, British Academy Global Professor), die bei Yale University Press erscheinen wird. Geplant sind weiterhin eine Edition der Urkunden Richards (N. Vincent) und eine Edition des sogenannten Kartulars von Edmund von Cornwall (A. Jobson/N. Vincent/J. Peltzer).

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Schriftzug 'Global Professorships 2020'

DFG, SFB 1671 'Heimat(en): Phänomene, Praktiken, Darstellungen'

Thema: Teilprojekt C01: 'Die Modellierung von Heimat(en) im Museum'
Laufzeit: 2024–2028

Das Projekt untersucht Definitionen, Präsentationen und Modellierungen von Heimat in deutschen Heimat- und Stadtmuseen vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis heute.

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Außenansichten von Museen

DFG-Paketprojekt 'Landesuniversitäten'

Thema: Fürst – Universität – Geld. Eine vergleichende Untersuchung der Finanzen der Universitäten Heidelberg und Freiburg bis zum Ausbruch des Dreißigjährigen Kriegs.
Laufzeit: 2021−2024

Der Erfolg von Universitätsgründungen des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit war in hohem Maße von einer ausreichenden Finanzierung abhängig. Um das Überdauern ihrer Stiftungen zu sichern, hatten die fürstlichen Gründer der Universitäten Heidelberg (1386) und Freiburg (1457) sowie deren Nachkommen die universitäre Wirtschaft auf eine solide Basis zu stellen. Das Verhältnis von Fürst, Fürstentum und Universität am Beispiel der Universitäten Heidelberg (Kurpfalz/Wittelsbacher) und Freiburg (Vorderösterreich/Habsburger) aus dieser ökonomischen Perspektive vom Spätmittelalter bis zum Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges zu beleuchten, war Ziel dieses von der DFG geförderten Projekts. Dabei wurde nicht nur eine systematische, diachrone und komparative Finanzgeschichte angestrebt, sondern auch der Frage nachgegangen, welche Rolle das Geld in der Berufungspraxis und der Ermöglichung des Studiums durch Stipendienstiftungen spielte. Inwieweit diese Aspekte mit der Förderung des Fürstentums begründet wurden und welchen Einfluss die landesherrliche Konfessionspolitik auf die Universitätsfinanzen hatte, waren weitere Kernfragen des Projekts. Die Untersuchung leistet somit einen Beitrag zu einem differenzierten Diskurs um die vormoderne Landesuniversität und ihre spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Erscheinungsformen.

DFG, SFB 933 ‘Materiale Textkulturen‘

Thema: Teilprojekt B10: ‘Rollen im Dienst des Königs. Das Format der Rolle in königlicher Verwaltung und Historiographie in Westeuropa’
Laufzeit: 2015−2019, 2019−2023

In der herrschaftlichen Verwaltung wie in der Historiographie kam im 12. Jh. insbesondere in Westeuropa das Format der Rolle neben dem des Codex verstärkt in Gebrauch. Dieses Teilprojekt untersuchte diese Praxis vom 12. bis zum 15. Jh. vergleichend für England und Frankreich mit Seitenblicken nach Katalonien und ins römisch-deutsche Reich. Auf materieller Ebene zielt die Leitfrage auf mögliche Zusammenhänge zwischen dem Format der Rolle und der Struktur des Inhalts. Machte es einen Unterschied, ob man Einkünfte oder Urkunden in Rollen oder in Codices verzeichnete, ob man Königsgeschichten durch Rollen oder Bücher erzählte? Auf praxeologischer Ebene zielt die Leitfrage auf die Funktion, die die Rollen in ihren jeweiligen Gebrauchskontexten in den komplexen, frühstaatlichen Entwicklungen in (West)Europa hatten.

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Cover des Buchs „Keeping Record“

Regions and Regional Exchanges in Medieval Central Europe

Gemeinsam mit PD Dr. Julia Burkhardt, Heidelberger Akademie der Wissenschaften, in Kooperation mit der CEU, Budapest.

Förderung: DAAD, PPP (Programme des projektbezogenen Personenaustauschs) Ungarn 2019
Laufzeit: 2019−2021

 

heiMAP

Federführend: Universitätsrechenzentrum Heidelberg

Förderung: Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg; Förderlinie ‚E-science Baden-Württemberg Virtuelle Forschungsumgebungen‘
Thema: ‘Virtueller Kartentisch’
Laufzeit: 2016−2018

Ziel des Projektes war die Schaffung eines virtuellen Kartentischs zur kollaborativen Forschungsarbeit an überwiegend historischen Karten und Geodaten (WebGIS). Dieser virtuelle Kartentisch ist in ein Webportal mit modularen Werkzeugen und Diensten zum Projekt-, Qualitäts- und Datenmanagement integriert. Die digitale Arbeitsumgebung und das Arbeiten auf historischen Karten in situ bieten hier Lösungen für eine Reihe drängender Probleme in der gegenwärtigen raumbezogenen Forschung in den Geisteswissenschaften.

Denkwerk Mittelalter. Schüler erforschen im Museum gesellschaftlichen Wandel

Förderung: Robert Bosch-Stiftung, Förderlinie ‚Denkwerk'
Laufzeit: 23. Juli 2014–30. September 2016
Volumen: 42 300 Euro
Partner: Carl Benz-Gymnasium Ladenburg, Kurfürst Friedrich-Gymnasium Heidelberg, Lobdengau Museum der Stadt Ladenburg, Prof. Dr. Bernd Schneidmüller, Prof. Dr. Matthias Untermann, beide Universität Heidelberg

Ausstellungsplakat 'Dagoberts Ladenburg? Überreste des frühen Mittelalters'

Ausstellung ‘Die Grablegen der Wittelsbacher in Heidelberg’ (Kurpfälzisches Museum, Heidelberg, 2013/14)

Gemeinsam mit dem Kurpfälzischen Museum, Heidelberg, und Prof. Dr. Bernd Schneidmüller, Universität Heidelberg.

Förderung: Manfred-Lautenschläger-Stiftung, Heidelberg
Laufzeit: 2012–2013

Cover des Buchs „Die Grablegen der Wittelsbacher in Heidelberg“

RANK/Rang und Ordnung

The Formation and Visualisation of the Social and Political Order of Princes in late Medieval Europe. A Comparative Study between the Empire and England (RANK)
Förderung: European Research Council: Starting Independent Researcher Grant
Laufzeit: 2008–2014

Rang und Ordnung. Ausbildung und Visualisierung politischer und sozialer Ordnung im spätmittelalterlichen Fürstentum im europäischen Vergleich
Förderung: DFG, Emmy Noether-Gruppe
Laufzeit: 1. Dezember 2007–31. Dezember 2010

The group analysed the formation and visualisation of princely elites in late medieval Europe (c.1200−c.1400). It conceptualized rank as a tool to research processes of social differentiation and to investigate configurations of social and political orders. The group took a comparative, interdisciplinary approach. In close collaboration, historians and art historians examined the higher aristocracies in England, the Empire and to a lesser extent in France. Comparisons between these realms, in particular between the Empire and England, were a major aim of the project.

We looked at the emergence of new princely elites, searched the factors constituting (princely) rank and the means deployed to communicate such rank respectively ambitions towards it. In so doing we also investigated configurations of social and political orders in late medieval Europe: how they looked like, how they developed during this crucial period of their formation and to what extend they represented different types of such orders in pre-modern Europe.

In addition to its scientific programme, the group aimed at promoting and establishing the format of a research group in the humanities, particularly in (medieval) history. At the time of the group’s inception, this concept was still novel to medieval history. The group ‘Rang und Ordnung’ was the first project in medieval history to be funded by the Emmy Noether-Programme.

Publications 'RANK'

Logo der Forschungsgruppe RANK

Online-Projekt 'Die Itinerare der Pfalzgrafen bei Rhein 1214–1400' (Datenbank)

Die hier zur Verfügung gestellte Datenbank enthält die Itinerare der Pfalzgrafen bei Rhein, beginnend mit der Belehnung Ludwigs I. und Ottos II. 1214 bis zum Beginn des Königtums Ruprechts III. im Jahr 1400. Die Datenbank ermöglicht einen schnellen Zugriff auf Aufenthaltsorte und Reisewege der (rheinischen) Wittelsbacher im 13. und 14. Jahrhundert sowie die Visualisierung ihrer Itinerare.